ThemenNachwuchsWorkforce-Studie

Die SGAIM engagiert sich für die Attraktivität der Allgemeinen Inneren Medizin

 

Eine Workforce-Studie der SGAIM innerhalb ihrer Mitglieder zeigt auf: Innerhalb des nächsten Jahrzehnts verschwinden 44 Prozent der Vollzeitstellen in der Allgemeinen Inneren Medizin– hauptsächlich aufgrund von Pensionierungen und der Reduktion von Arbeitspensen. Die SGAIM setzt sich dafür ein, die Attraktivität der Allgemeinen Inneren Medizin zu steigern.

 

Um die Zahl der aktuellen und künftigen Allgemeininternistinnen und -internisten (Hausärzte und Internisten in Krankenhäusern) zu analysieren, hat die Nachwuchsförderungskommission der Schweizerischen Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGAIM) eine Umfrage unter ihren Mitgliedern lanciert.

 

Fazit der nun publizierten, repräsentativen Studie: Bis 2033 werden 1935 FTE (37 Prozent) in den Ruhestand gehen, 502 FTE (10 Prozent) wollen ihre Arbeitsbelastung reduzieren und 116 FTE (2 Prozent) ihre Arbeitspensum erhöhen. 2800 FTE (53 Prozent) werden mit demselben Pensum wie 2023 im Beruf bleiben. Um die gleiche Arbeitskräftezahl wie 2023 zu erhalten, werden bis in zehn Jahren 2321 neue FTE benötigt – das sind 44 Prozent aller Vollzeitstellen. 

 

Aus Sicht der SGAIM braucht es Massnahmen auf mehreren Ebenen, um eine drohende Versorgungslücke zu verhindern:
 

  1. Die Schweiz muss erstens die Universitäten darauf ausrichten, neben Spitzenmedizin die Grundversorgung zu lehren. Entscheidend ist, die Zahl der Studienplätze in der Humanmedizin zu erhöhen – auch wenn diese in den letzten Jahren ausgebaut wurden. Diese Massnahme ist auch die richtige gegen den Mangel an Kinderärztinnen und Kinderärzten sowie Psychiaterinnen und Psychiatern.
     
  2. Um die in der Bundesverfassung verankerte medizinische Grundversorgung von hoher Qualität zu gewährleisten, braucht es zweitens auf politischer Ebene einen Masterplan von Bund und Kantonen. Zentral ist ein fairer, zeitgemässer Arzttarif sowie der Stopp von sinnlosen Zulassungsbeschränkungen für Fachärztinnen und Fachärzten AIM, wie dies zurzeit im Kanton Bern vorgesehen ist.
     
  3. Um die Attraktivität der AIM zu steigern, setzt sich die SGAIM mit ihren Partnerinnen und Partnern dafür ein, dass der Nachwuchs den Beruf weiterhin als sehr interessant und vielfältig ansieht. Künftige Fachärztinnen und Fachärzte für Allgemeine Innere Medizin brauchen aber neben genügen Studien- und Weiterbildungsplätzen auch ein Arbeitsumfeld, in dem sie sich ideal auf ihre bevorstehende Tätigkeit als Generalisten im Spital oder in der Praxis vorbereiten können.