Guidelines
Klinische Guidelines definieren die Goldstandards der Diagnostik sowie der Behandlung. Diese sollen zusammen mit der ärztlichen Erfahrung für höchste Behandlungsqualität sorgen. Paradoxerweise zeigen Analysen, dass die Qualität und Implementierung dieser Guidelines substantieller Verbesserungen bedürfen. Die SGAIM-Qualitätskommission zeigt auf, wie man sie optimieren kann.
Empfehlungen der SGAIM Qualitätskommission für klinische Guidelines
Empfehlung SGAIM Qualitätskommission | |
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Guidelines Entwicklungsgruppe | Multidisziplinäre Gruppe mit Beteiligung aller relevanter Stakeholder. Kliniker sollten durch Subspezialisten, Interventionalisten und Generalisten vertreten sein. Die betroffenen Patienten sollten involvierten werden. |
Transparenz und Conflict of Interest | Guidelines sollten aktuelle Standards einhalten und den Entwicklungsprozess sowie potenzielle Interessenskonflikte offenlegen und der Öffentlichkeit zugänglich machen. |
Anwendungsbereich (Scope) | Die Zielpopulation und die Kernfragen sollten eindeutig formuliert sein. Klinische Guidelines sollen Empfehlungen für verschiedene Patientenpopulationen (bspw. bei Multimorbidität) sowie Patientenpräferenzen berücksichtigen. |
Entwicklung der Guidelines und Empfehlungen | Klinische Guidelines sollten gemäss etablierten Empfehlungen (6, 9, 10) in einem methodisch hochwertigen Prozess entwickelt werden. Die Stärke der Empfehlung soll gradiert sein basierend auf der Qualität der Evidenz und dem Grad des Vertrauens. Abweichende Meinungen in der Entwicklungsgruppe sollten beschrieben und begründet werden. |
Externer Review | Klinische Guidelines sollten extern durch alle relevanten Stakeholder beurteilt werden und deren Rückmeldungen einfliessen. |
Anwendbarkeit und Auswirkungen | Faktoren, die die Umsetzung von Praxisempfehlungen beeinflussen können sowie Hilfsmittel, die die Umsetzung unterstützen, sollten diskutiert werden. Weiter sollten in der Entwicklung von klinischen Praxisempfehlungen auch ökonomische Aspekte (Kosten und Ressourcen) berücksichtigt und die Auswirkungen von Empfehlungen diskutiert werden. |
Weiterführende Literatur
- AGREE Collaboration. Development and validation of an international appraisal instrument for assessing the quality of clinical practice guidelines: the AGREE project. Qual Saf Health Care. 2003 Feb;12(1):18-23. doi: 10.1136/qhc.12.1.18. PMID: 12571340; PMCID: PMC1743672.
- Clinical Practice Guidelines We Can Trust; Institute of Medicine (US) Committee on Standards for Developing Trustworthy Clinical Practice Guidelines; Editors: Robin Graham, Michelle Mancher, Dianne Miller Wolman, Sheldon Greenfield, and Earl Steinberg. 2011. ISBN-13: 978-0-309-16422-1ISBN-13: 978-0-309-16423-8 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK209539/
- Beitrag in der Schweizerischen Ärztezeitung: Guidelines für bessere Behandlungsempfehlungen | saez.ch (swisshealthweb.ch)