WeiterbildungFähigkeitsausweise und Schwerpunkte

Fähigkeitsausweise und Schwerpunkte

 

Mit dem Facharzttitel Allgemeine Innere Medizin hat man ein gutes Rüstwerk, um Patientinnen und Patienten mit verschiedensten Krankheiten behandeln zu können. Darüber hinaus wünschen sich viele Ärztinnen und Ärzte, sich in einem Bereich weiterzubilden. Dies kann auch dem Standort der Praxis oder dem Bedürfnis der Bevölkerung angepasst sein. Eine Möglichkeit ist der Erwerb eines Fähigkeitsausweises oder eines Weiterbildungsdiploms in einem interdisziplinären Schwerpunkt.

 

Die folgende Aufzählung dient einem ersten Einblick in die Möglichkeiten, wie das Tätigkeitsfeld der Generalistin oder des Generalisten weiter ausgebaut werden kann.

 

Geriatrie

 

In der Schweiz ist die Spezialisierung für Geriatrie privatrechtlich im Rahmen eines Schwerpunkts zum Facharzttitel Allgemeine Innere Medizin (AIM) geregelt. Die Dauer der Weiterbildung beträgt drei Jahre mit einer mündlichen und schriftlichen Prüfung. Bei entsprechender Planung können von den drei Weiterbildungsjahren maximal zwei Jahre gleichzeitig für den Facharzttitel AIM angerechnet werden.

 

Anbieter: Schweizerische Gesellschaft für Geriatrie (SFGG)

» Weiterbildungsprogramm und weitere Informationen

 

Praxislabor


Inhaberinnen und Inhaber des Fähigkeitsausweises «Praxislabor» sind berechtigt, Laboruntersuchungen im eigenen Labor durchzuführen und abzurechnen. Dafür nötig ist ein 2-tägiger Kurs mit einem Self-Learning-Modul als Vorbereitung zu Hause.

 

Anbieter: Kollegium für Hausarztmedizin (KHM)
» Fähigkeitsprogramm, Kurstermine und weitere Informationen

 

Röntgenaufnahmen im niedrigen und mittleren Dosisbereich

 

Wer konventionell das Abdomen, Achsenskelett und Becken in der Praxis röntgen möchte, benötigt

den Fähigkeitsausweis «Röntgenaufnahmen im niedrigen und mittleren Dosisbereich». Die Theorie bildet ein Strahlenschutzkurs mit Prüfung durch das BAG. Praktisch werden 50 Röntgenuntersuchungen gefordert.

 

Anbieterin: Kollegium für Hausarztmedizin (KHM)
» Fähigkeitsprogramm, Kurstermine und weitere Informationen

 

Sonografie

 

Kenntnisse in der Sonografie sind für die Fachärztin oder den Facharzt AIM von grossem Nutzen. Wer genau weiss, was der Ultraschall vermag, stellt für die Untersuchung auch die richtige Indikation und kann mit den Resultaten und ggf. Limitationen umgehen. 
Die neue Generation von Ärztinnen und Ärzten kommt heute früher in Kontakt mit dem Ultraschall, zumal die sinkenden Gerätepreise auch deren Verfügbarkeit v.a. in Arztpraxen erhöhen.
Wer in der Schweiz sonografieren und dies nach dem Tarmed-Tarif abrechnen möchte, braucht dazu einen entsprechenden Fähigkeitsausweis. 

 

Point Of Care Ultraschall (POCUS)

 

Der Fähigkeitsausweis POCUS bescheinigt vertiefte Kenntnisse in einem Teilgebiet der Sonographie. Dabei geht es um spezifische Fragestellungen, die im klinischen Alltag mit einer fokussierten Untersuchung beantwortet werden können sowie kleine ultraschall-gesteuerte Interventionen

Der Nachweis der erfüllten Bedingungen für den Fähigkeitsausweis POCUS (Point-of-Care-Ultraschall) mit der Komponente 1 (Basis Notfall Sonographie; Bestätigung der SGUM) ist obligatorischer Bestandteil des Weiterbildungsprogramms AIM (Ziff. 2.4.6). Eine entsprechende Bestätigung der SGUM ist erforderlich.

 

Anbieterin: Schweizerische Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (SGUM)
» Fähigkeitsprogramm und weitere Informationen

 

Sonographie

 

Der Fähigkeitsausweis Sonographie richtet sich primär an spezialisierte Fachärztinnen oder Fachärzte für die Gastroenterologie, Gynäkologie oder Angiologie. Er umfasst sieben Module, von denen das Modul Abdomen aber auch in der Tätigkeit als Spitalinternist oder Hausärztin nützlich sein kann. Das Weiterbildungsprogramm ist deutlich umfangreicher und setzt mehr Ultraschallerfahrung voraus.

 

Anbieterin: Schweizerische Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (SGUM)
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Präklinische Notfallmedizin / Notarzt

 

Alle vital gefährdeten Patienten sollen ab Notfallort von speziell weitergebildeten, besonders ausgerüsteten und in ein Alarmsystem eingebundenen Ärztinnen und Ärzten zusammen mit Rettungssanitätern versorgt werden. Das Fähigkeitsprogramm Präklinische Notfallmedizin / Notarzt (SGNOR) regelt diese Weiterbildung.

 

Anbieterin: Schweizerische Gesellschaft für Notfallmedizin (SGNOR)
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Psychosomatische und Psychosoziale Medizin

 

Das Programm zum interdisziplinären Schwerpunkt «Psychosomatische und Psychosoziale Medizin (SAPPM) beinhaltet 360 Stunden Ausbildung (Theorie, Erwerb von Fähigkeiten und Fertigkeiten, Supervision und Selbsterfahrung). Es kann in berufsbegleitenden Kursen (aktuell bestehend in Basel, Bern, Lugano, Lausanne/Genf und Zürich), durch vollamtliche Tätigkeit im Rahmen der Weiterbildung an einer anerkannten Institution oder auch im Baukastensystem durch Zusammenstellung verschiedener, von der Akademie anerkannter Kurse, Tagungen, Workshops und Seminare erworben werden.

Schweizerische Akademie für Psychosomatische und Psychosoziale Medizin (SAPPM)
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Manuelle Medizin

 

Die zweijährige Weiterbildung zum interdisziplinären Schwerpunkt «Manuelle Medizin» ermöglicht einen umfassenden und wissenschaftlich fundierten Zugang zu den Funktionsstörungen des Bewegungssystems und deren Behandlung. Sie wird von Fachärztinnen und Fachärzten, die Patientinnen und Patienten mit Beschwerden des Bewegungssystems betreuen, praktiziert. Dies betrifft vor allem die hausärztliche Grundversorgung sowie die Fachgebiete der Rheumatologie, Rehabilitation, Orthopädie, Sportmedizin und Schmerztherapie.

Die berufsbegleitende Ausbildung wurde nach den universitären Bologna-Kriterien strukturiert. Daher ist die Weiterbildung in einen CAS- und DAS-Lehrgang mit entsprechendem Creditsystem unterteilt. Dabei sind 8 Module mit je 4 Tagen zu absolvieren. Im Rahmen der Weiterbildung steht vor allem der praktische Unterricht in Manueller Medizin im Vordergrund. Dieser wird durch theoretische Inhalte der neuro-muskulo-skelettalen Schmerzmedizin ergänzt.

 

Anbieter: Schweizerische Gesellschaft für Manuelle Medizin (SAMM)
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Palliativmedizin

 

Die Palliativmedizin ist ein medizinisches Querschnittsfach und basiert auf der engen Zusammenarbeit verschiedener Berufsgruppen und Disziplinen.

Palliativmedizin beugt Leiden und Komplikationen vor. Sie schliesst medizinische Behandlungen, pflegerische Interventionen sowie psychologische, soziale, spirituelle Unterstützung mit ein.

 

Die «allgemeine Palliativmedizin» wird von allen Fachpersonen im Gesundheitswesen in den jeweiligen Berufen und Disziplinen geleistet. Die Grundkenntnisse in Palliativmedizin sind in den ärztlichen Weiterbildungsprogrammen aufgeführt, wenn sie in der betreffenden Disziplin relevant sind.

Mit dem interdisziplinären Schwerpunkt «Palliativmedizin» können Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachrichtungen dokumentieren, dass sie sich durch eine gezielte Weiterbildung vertiefte Kenntnisse in Palliativmedizin angeeignet haben.

 

Anbieterin: palliative ch, Schweizerische Gesellschaft für Palliative Medizin, Pflege und Begleitung

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